
Wie funktioniert NV-Diamant-Sensorik?
NV-Sensoren nutzen spezielle Nitrogen-Vacancy-Zentren (NV-Zentren) im Diamantkristall, die auf Magnetfelder, elektrische und thermische Einflüsse extrem empfindlich reagieren. Diese Quanten-Defekte werden von einem grünen Laser optisch angeregt – die erzeugte Fluoreszenz hängt vom lokalen Magnetfeld ab und wird per Glasfaser ausgelesen.- Hauptvorteile: kontaktlos, galvanisch getrennt, robust gegen elektromagnetische Störungen, Messung von Gleich- und Wechselgrößen sowie Temperaturen in extrem rauen Umgebungen möglich
- Messung ist mikrowellenfrei (kein Wärmeeintrag ins Messobjekt, hohe Sicherheit in Hochspannungsanwendungen)
- Isotope Magnetfeldmessung: Ermittelt den Betrag |B| direkt und ortsaufgelöst

Einsatz- und Alleinstellungsmerkmale
- Galvanisch getrennte Hochspannungs- und Strommessung
- Galvanisch und thermisch getrennte hoch genaue Positionssensorik in schwierigsten Umgebungen
- Magnetfeld- und Eddy-Current-Kameras: Bildhafte Darstellung magnetischer Phänomene in Echtzeit
- Miniaturisierte Sensorköpfe, die in medizinischen Kathetern, Zwischen Leitungen oder schwer zugänglichen Industrieanlagen eingesetzt werden können
- Robustes Design, geeignet für Temperaturen von −100 °C (wahrscheinlich auch niedriger) bis +250 °C (wahrscheinlich auch höher) und aggressive Chemikalien oder für Einsatz bei Partikelstrahlung
- Anwendungsvielfalt von Materialprüfung, Motorüberwachung bis zu Forschung und Life Sciences und Defence
Mehr technische Details und Beispiele finden Sie im offiziellen Technologiehandout (PDF) von Quantum Technologies.
Nutzen auf einen Blick
Kontaktlose, galvanisch und thermisch getrennte Positions- Strom- und Magnetfeldmessung – robust, schnell, bei Raumtemperatur, ohne Mikrowellen auch in schwierigsten atomaren, chemischen, biologischen, thermischen Umgebungen.
So funktioniert’s
- Die Steuereinheit veranlasst eine Lichtquelle z.B. einer LED moduliertes grünes Licht auszusenden.
- Das Grüne Licht regt NV-Zentren im Diamant an.
- Die NV-Zentren fluoreszieren rot; Die Fluoreszenzintensität ist abhängig vom Magnetfeld B.
- Die feldabhängige rote Fluoreszenz wird z.B. per Glasfaser zur Auswerteeinheit geleitet
- Die feldabhängige rote Fluoreszenz wird typ. dort von dem grünen Licht absepariert
- Die feldabhängige rote Fluoreszenz wird durch einen Fotodetektor erfasst.
- Die Steuereinheit detektiert die auf das Magnetfeld zurückzuführende Änderung in der Fluorszenz
- Die Steuereinheit ermittelt daraus einen oder mehrere Messwerte – galvanisch und thermisch getrennt vom Messpunkt.

Warum mikrowellenfrei?
- Weniger Komplexität: Kein Mikrowellengenerator oder Antenne nötig → Aufbau kompakter, kostengünstiger.
- Aktive EMV-Freundlichkeit: Keine aktive Mikrowellenquelle, geringe Störungen.
- Passive EMV-Freundlichkeit: Keine Antennenwirkung durch fehlende Mikrowellenzuleitung.
- Energieeffizient: Geringere Leistungsaufnahme, keine Eigenerwärmung.
- Robustheit: Weniger Bauteile → höhere Ausfallsicherheit und Zuverlässigkeit.
- Kostenvorteil: Einfacherer Aufbau, signalauswertung unkomplizierter, Packaging und Integration schneller und günstiger.
- Besser für Serienproduktion, CMOS-Integration (low-power) und HV-Integration geeignet.
Anwendungen
- Strommessung (z. B. HV-Batterien, Wechselrichter, DC-Link)
- Stromdichteverteilung (Elektochemie etc.)
- EMV-Diagnostik und Magnetfeldüberwachung
- Magnetfeld-Bildgebung (Prototyping, QS, Feldverteilungen)
- Zustandsüberwachung in Maschinen und Anlagen
- Positionsdetektion unter schwierigsten Umständen
(Medizin, Industrie, Bergbau, Bohrtechnologie, Defence, Automotive, Avionik) - Steuerung und Schutz (z. B. Wide-Bandgap-Switches, optische Sicherungen)
Material- & Designoptionen
Grundtypen:
• Einkristall-Diamant (sc-C): einheitliches Gitter, NV-Achsen definiert, hohe Empfindlichkeit
• Polykristallin (pc-C): viele Körner mit unterschiedlicher Ausrichtung; NV-Achsen über das Volumen stochastisch verteilt ausgerichtet; glatte Messkurven; Verwendung der gesamten Kurve; Bias-Magnetfeld nicht notwendig (= kostengünstig)
Vor- und Nachteile:
• Einkristall-Diamant (sc-C): einheitliches Gitter, NV-Achsen definiert, hohe Empfindlichkeit
• ausgerichteter Kristall:NV-Zentren bevorzugt orientiert (z. B. ⟨111⟩); Keine glatte Kurve; Verwendung der Spikes zu Messung; Magnetfeld muss stabilisiert werden.
• ausgerichteter Kristall:NV-Zentren stochastisch auf vier Ausrichtungen im Kristall verteilt: vier Vorzugsrichtung (schwierig bis unbrauchbar) Keine glatte kurve.
• ausgerichteter Kristall:NV-Zentren stochastisch auf vier Ausrichtungen im Kristall verteilt: vier Vorzugsrichtung (schwierig bis unbrauchbar) Keine glatte kurve.
• Polykristallin (pc-C): viele Körner mit unterschiedlicher Ausrichtung; NV-Achsen über das Volumen stochastisch verteilt ausgerichtet; glatte Messkurven; Verwendung der gesamten Kurve; Bias-Magnetfeld nicht notwendig (= kostengünstig)
Variante | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Einkristall, ausgerichtet und NV-Zentren ausgerichtet | Vektorielle Messung (3D), höchste Homogenität/Sensitivität, selbstkalibrierend, gute physikalische Reproduzierbarkeit, sehr geringe Prozessfähigkeit für Serienfertigung | Teuer, komplexe Herstellung & Ausrichtung auf Mikrorad genau, empfindlich gegen Schiefstellung und Schwankungen, nur für Nischenmärkte |
Einkristall, ausgerichtet und NV-Zentren nicht ausgerichtet | Vektorielle Messung (3D), hohe Homogenität/Sensitivität, selbstkalibrierend, gute physikalische Reproduzierbarkeit, sehr geringe Prozessfähigkeit für Serienfertigung | Teuer, komplexe Herstellung & Ausrichtung auf Mikrorad genau, empfindlich gegen Schiefstellung und Schwankungen, nur für Nischenmärkte |
Polykristallin, stochastisch | Sehr robust, kostengünstig, beste Massenintegrationsoption, isotrope skalare Messung, hohe NV-Dichte | Niedrigere Sensitivität, breitere Linien, selbstkalibirerende Systeme möglich, weniger geeignet für exakte Vektoranalysen, sehr gut für Massenmärkte in Bereichen, in denen Hall- TMR- und GMR-Sensoren nicht arbeiten. |
Polykristallin, teil-ausgerichtet | Sehr robust, kostengünstig, beste Massenintegrationsoption, isotrope skalare Messung und anisotrope vektorielle Messung mit einem Substrat möglich, hohe NV-Dichte | Niedrigere Sensitivität, breitere Linien, elbstkalibirerende Systeme möglich, geeignet einfache Vektoranalysen, sehr gut für Massenmärkte in Bereichen, in denen Hall- TMR- und GMR-Sensoren nicht arbeiten. |
Praxisfazit: Für skalare, mikrowellenfreie Strom-/Magnetfeldmessung in rauen HV-Umgebungen sind polykristalline, stochastisch verteilte NV-Medien ideal (erste Wahl für Serie). Für höchste Empfindlichkeit und hoch präzise Vektormessung eignen sich einkristalline, ausgerichtete NV-Medien.
Leistungsdaten & Integration
- Bandbreite: Von DC bis Hochfrequenz (Design-abhängig, bis mehrere MHz)
- Ansprechzeit: Bis in den Nanosekundenbereich
- Isolation: z.B. Glasfaser oder andere optische Systeme, hohe galvanische, thermische und Strahlungsisolation
- Temperaturfenster: −100 °C bis +250 °C, strahlungsstabil (z. B. Fusion/X-Ray-Umgebung)
- Formfaktoren: Sensorelemente bei fasergekoppelte Varianten <50µm Durchmesser möglich
- Formfaktoren: Sensoren (Sensorelement incl. Elektronik) von würfelzucker- bis fingerkuppengroß, arrays, fasergekoppelte Varianten
- Integration: CMOS/ MOEMS-kompatibel, für miniaturisierte Systeme und Arrays geeignet
Vorteile der NV-Diamant-Sensorik (kompakt)
- Raumtemperaturbetrieb, kein Kyrobedarf
- Hohe Isolation (galvanisch, thermisch, strahlungstechnisch)
- Bei Strommessung kontaktlos/shuntlos → keine Leitungsverluste, keine Eigenerwärmung
- Metallfreie Ansteuerung & Auslesung – keine Lichtbogengefahr, für Luftspalt/Trafo/EMV optimiert
- Schnell (ns), große Bandbreite (DC-MHz+)
- Mechanisch, chemisch robust (Diamant)
- Driftarm & tolerant bei skalaren Messungen
- Miniaturisierbar
- für flächenflexible Array/Kamera-Konzepte (von wenigen µm² bis zu mehreren m²)
- auch für Magnetfeldverteilungsmessung auf gekrümmten Flächen geeignet
- Lange Messwege von der Elektronik zum Sensorelement möglich
- hohe Distanz-Empfindlichkeit Sensorelement zu Probe
- Zukunftssicher: proprietäre IP, Partner aus Industrie & Wissenschaft
IP & Partner
- Schutzrechte an Schlüsseltechnologien und Designvarianten liegen bei Quantum Technologies
- Starke vertragliche Partnerschaften mit akademischen und industriellen F&E-Partnern
- Langfristige Roadmap für industrielle Integration und Technologie-Leadership
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Kontaktieren Sie uns: info@quantumtechnologies.de | Tel.: +49 341 69764090
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